Krabbenschälzentrum in Cuxhaven pleite? Maschinen weg!

Vor Jahrzehnten war es auch in Cuxhaven üblich, dass die gefangenen Krabben vom Großhändler sackweise an Familien geliefert wurden, die sich mit dem „puhlen“ ein paar Mark verdienten.
Nachdem dieses mühselige Geschäft aber in Deutschland nicht mehr an den „Mann“ zu bringen war, wurden die Krabben zum „puhlen“ nach Polen oder sogar Afrika gefahren/geflogen und kamen „gepuhlt“ wieder retour auf den heimischen Markt.

Mai 2010
Irgendwann Mitte letzten Jahres begann das Krabbenschälzentrum in Cuxhaven seinen Betrieb. Das Besondere war, dass hier Maschinen die Krabben „puhlten“ und nicht der Mensch.

Funktionsweise der Maschine
Der Panzer wird mit einem feinen Messer aufgetrennt, bevor dann das feine Fleisch von Bürsten ins Freie befördert wird. Jeweils vier Krabben pro Sekunde werden auf diese Weise in der Maschine geschält.

Dezember 2010
Im Dezember letzten Jahres wurde in der Presse gemeldet, dass Mitarbeiter des Krabbenschälzentrums wegen offener Lohnforderungen vor Gericht gegangen waren und dort Ihr Recht erstritten hatten! Auf Anfrage der Presse Ende Dezember  zeigte sich der Geschäftsführer des Krabbenschälzentrums überrascht.
„Es sei absoluter Unsinn, dass seine Firma die Zahlung von Löhnen eingestellt habe. Die derzeit elf Beschäftigten bekämen selbstverständlich ihr Geld, sagte er am Mittwoch vor Weihnachten. Gegen das Urteil werde er Widerspruch einlegen. Seitens der Gewerkschaft seien die Tatsachen verdreht und falsch dargestellt worden. Vom 23. Dezember bis in die erste Januarwoche werde wegen Betriebsferien nicht gearbeitet. Derzeit würden wegen des Winterwetters ohnehin keine Krabben gefischt“ (Auszug: CN-Online)

Januar 2011
Heute, am 11.01.2011, titelt die CN in Ihrer Papierausgabe: „Plötzlich sind die Maschinen weg“
Es ist also soweit! Die Maschinen sollen gemäß des Artikels aus den Produktionshallen entfernt worden sein. Und auch die Einrichtung der Büroräume soll komplett entfernt worden sein. Computer, Telefone, etc., selbst das Druckerpapier-weg!

Fazit
So hat es denn wohl den nächsten Betrieb in Cuxhaven erwischt. Irgendwie hört sich dieses Szenario aber abenteuerlich an.
Nächtlicher Abtransport von Maschinen und Büroinventar?
Was ist mit den Menschen? Den Mitarbeitern? Warum hört man von denen nichts?

Krabbenschälmaschine
Apropos, es gibt sie aber doch noch in der Nähe von Cuxhaven, in Nordholz-Spieka. Einem kleinen Ort mit wenigen Häuser, fast direkt hinter dem Deich und ca. 15 km von Cuxhaven entfernt, die Krabbenschälmaschine!!!!

Update vom 15.01.2011

Und wieder trifft es die Mitarbeiter, wie schon befürchtet! In der CN- Online packt ein Mitarbeiter aus, über Arbeitsbedingungen und Hungerlohn!
Das ganze natürlich subventioniert mit Landes- und EU-Mitteln!!

Am schlimmsten trifft es die Mitarbeiter. Sie fragen sich, ob sie noch etwas bekommen werden von dem Geld, das ihnen als Lohn aus den vergangenen Wochen zusteht. Da bestehen Forderungen von bis zu 7000 Euro und mehr im Einzelfall. Mit Namen und Foto in der Zeitung erscheinen möchten sie aber nicht, aus Angst, dann in Cuxhaven keinen neuen Arbeitsplatz mehr zu finden.“ (Auszug: CN-Online v. 15.01.2011)

2 Antworten auf „Krabbenschälzentrum in Cuxhaven pleite? Maschinen weg!“

  1. Hallo,

    Au ha! Na das ist ja echt hart! Jetzt rentiert sich ja schon nicht mal mehr das Krabbenpuhlen mit der Maschine bzw.im Betrieb. Ich möchte nun auch mal zu gerne wissen was mit dem Betrieb, den Maschienen & den Mitarbeitern passiert ist. Soll denn Cuxhaven, das ja wohl nun mehr als in den Roten Zahlen stehen tut etwar völlig untergehen sodass die Menschen von dort verschwinden? Ich mein wovon sollen denn die Menschen dort an der Küste überhaupt noch leben in Cuxhaven wenn fast jeder Betrieb, neben diesem wegen Insolvenz dicht machen tut? Vom Fischfang allein, reicht doch das Geld hinten und vorne nicht mehr. Es ist echt traurig das man erfahren muss wie es mit Cuxhaven echt den Bach runter gehen tut und eventuell zur Geisterstadt an der Küste vor Hamburg wird.

    Wünsche dir ein schönes Wochenende. LG Anne

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