Der „Zaunkrieg“ am Alten Fischereihafen in Cuxhaven

Part I (Do. 08.09.2011)
Ein Zaun?

Seit Donnerstag den 08.09.2011 wunderten sich viele Einheimische, aber auch viele Touristen, die im Alten Fischereihafen auf der Kai bummeln gehen wollten, über einen meterhoher Metallzaun, so dass man nur noch bis auf einige Meter an die Kai-Kante herankommen konnte. Im Bereich des Alten Fischereihafens liegen die Krabbenkutter und es findet dort auch der bekannte, öfters stattfindende Fischmarkt statt.

700 Meter Metallzaun im Alten Fischereihafen von Cuxhaven
700 Meter Zaun

Der Grund für den Zaun war gemäß dem Geschäftsführer von Niedersachsen Ports (NPorts) in den „massiven Schäden insbesondere im Wasserwechselbereich der Stahlbetonspundwand“ zu suchen. Dadurch bestand „Einsturzgefahr für den Nordseekai“
(zitiert aus der Cuxhavener Nachrichten v. 09.11.2011)

Zur Erklärung:

NPorts betreibt im Auftrag des Landes Niedersachsen die Hafeninfrastruktur in den niedersächsischen Seehäfen. In einer Pressemitteilung stellte NPort klar, dass diese historischen Hafenbereiche in Cuxhaven bereits der Stadt Cuxhaven zum Kauf angeboten wurden. Bisher wurde der Erwerb der Häfen aber von der Stadt zurück gestellt.

Part II (So. 11.09.2011)
Krabbenfischer greifen ein!

Am Wochenende manifestierte sich der Protest gegen den Zaun bereist in einigen selbst gemalten Plakaten (Betttüchern), die plötzlich über Nacht am Zaun angebracht worden waren.

ein trauriger Anblick im Hafen
Traurig
Protestaktion im Alten Fischereihafen Cuxhavens
Protest auf Bettlaken

Am Sonntag war es dann soweit, mit Schraubenschlüsseln bewaffnet und mit starken Männerhänden, bauten die Krabbenfischer, deren Krabbenkutter hinter dem Zaun lagen, diesen in einer „HauRuck“ Aktion wieder ab.
Gemäß der „CN“ waren es insgesamt 700 m Zaun, die in abholfertigen Paketen gestapelt wurden. Jedes Paket beschriftet: „Fertig zur Abholung“ !
Die Krabbenfischer wollen sich nicht von ihren angestammten Liegeplätzen vertreiben lassen und unterschwellig hört man eine gewisse Existenzangst heraus. Nach ihren Aussagen, sei der Kai wohl renovierungsbedürftig, aber nicht Einsturz gefährdet!

Part III (Mo. 12.09.2011)
NPorts reagiert!

Am Montagvormittag wurde der Zaun wieder errichtet, unter Beobachtung durch die Polizei. Die Krabbenfischer hielten sich zurück!
Der Oberbürgermeister der Stadt Cuxhaven, Arno Stabbert, versuchte persönlich vor Ort die Wogen zu glätten und vermittelte Gespräche zwischen NPorts und den Kutter Eignern, die am Mi. 14.09. bzw. am Do. 15.09. stattfinden sollen.
Der „Tenor“ der Krabbenfischer lautet:“Wir wollen nur fischen“!

Und wieder kann ich nicht alles verstehen, was dort vor sich geht!

1. Warum schienen alle vom Bau des Zaunes so überrascht? Hatte NPorts die Beteiligten nicht informiert?
2. Wird die Kaianlage denn jetzt von NPorts wieder hergestellt?
3. Warum reagieren die Fischer so aggressiv? Wurden/werden Ihnen keine anderen Liegeplätze zugewiesen? Würden diese Plätze die Fischer benachteiligen? Aber warum?

2 Antworten auf „Der „Zaunkrieg“ am Alten Fischereihafen in Cuxhaven“

  1. Vor ein paar Jahren hatten die Cuxhavener Firmen Lüdtke, Plambeck, Voss einen Plan für die Sanierung. Der wurde dann abgelehnt, die Stadt wollte das selber machen. Jetzt haben wir den Salat!
    Aber es gibt eine Initiative: “ Rettet den alten Fischereihafen“, von Bernhard Jaeger.

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