US Firma Xcor besucht Seeflughafen Nordholz
In den letzten Wochen beschrieben einige Artikel in der Presse noch einmal die Möglichkeit, den Seeflughafen Nordholz als Weltraumbahnhof zu nutzen.

Foto: XCOR Aerospace / Mike Massee
Geplant ist mit einem Raketenflugzeug des Typs „Lynx“ von Nordholz aus, Flüge in das Weltall für zahlungskräftige Kundschaft anzubieten!
(Welch ein Zufall. Auf dem Marinefliegerhorst, dem militärischen Teil, sind schon „Lynx“ stationiert. Die „Sea Lynx“ Hubschrauber der Deutschen Marine!)
Ende Mai besuchte eine Delegation unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden des amerikanischen Unternehmens Xcor den Flugplatz.
Diese bestätigte noch einmal ihr Interesse für Ihr Vorhaben und bekräftigte noch einmal, dass Nordholz der geeignetste Flugplatz in Deutschland für Weltraumflüge wäre!
Das Weltall für den Privatmann
Xcor möchte zahlungskräftigen Privatleuten den Flug in den Weltraum ermöglichen. Diese sollen für einen geschätzten Preis von ca. 100.000 USD die Möglichkeit bekommen, durch einen „Kurztrip“ ins All, einen unvergleichlichen Blick auf die Erde zu bekommen!
Geplant sind bis zu vier Flüge täglich. Diese können bis in eine Höhe von ca. 100 Kilometern realisiert werden.

Foto: XCOR Aerospace / Mike Masee
Für die Wissenschaft
Als weitere Option, die für das US Unternehmen natürlich auch interessant ist, wäre die Möglichkeit wissenschaftliche Experimente während eines solchen Fluges anzubieten.

Foto: XCOR Aerospace / Mike Massee
Das Pro und Contra
Da aus den Gerüchten nun handfeste Absichten werden, positionieren sich auch schon Gegner und Befürworter des Projekts.
Die Gegner werfen als Argumente Lärmbelästigung und Beeinträchtigungen für Vögel in den Ring. Weiterhin den Lärm von Raketenstarts (Lärmpegel bis 180 dBA), Überschallknall, Zugvögel, Weltnaturerbe Wattenmeer, usw.!
Die Befürworter erklären, dass die 180 dBA „Unfug“ seien, da diese Art von Raketenflugzeug zunächst nicht wie eine Rakete startet, sondern erst ähnlich eines normalen Flugzeugs. Weiterhin würde Überschall erst in 5000 m erreicht und – da es senkrecht in die Höhe ginge, würde der Schallkegel wie eine Schleppe hinter dem Flugzeug hergezogen!

Foto: XCOR Aerospace / Mike Massee
Fazit
Als die ersten Meldungen über das Projekt im Jahr 2012 die Runde machten, wurden diese mehr oder weniger als „Zeitungsente“ abgestempelt.
Gut drei Jahre später aber, werden die Absichtserklärungen aber immer handfester. Hierfür spricht auch der letzte hochrangige Besuch einer Delegation aus den USA.
Man kann gespannt sein, was am Ende geschehen wird. Denn, neben den Befürwortern und Gegnern eines Weltaumbahnhof in Nordholz hat auch die Bundeswehr noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Denn die Start- und Landebahn liegt auf dem militärischen Teil des Flugplatzes, der den Marinefliegerhorst beherbergt. Und damit wird das letzte Wort das Verteidigungsministerium haben!
Schau´n wir mal, was wird?!